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Einkehrtage zur Fastenzeit 2019

„Meine größten Probleme sind meine größten Chancen!“
Dieser provokante Satz war nur eine der Erkenntnisse, die im  Zusammenhang mit dem Thema „Beten mit den Mönchsvätern“ genannt  wurde. Archimandrit Dr. Thiermeyer, Referent und Zelebrant der  diesjährigen Einkehrtage zur Fastenzeit, führte im ersten Referat  zunächst behutsam mit einem kurzen geschichtlichen Überblick in das  Phänomen der Mönchsväter ein, um dann in den weiteren Vorträgen ihr  Denken, ihren Glauben und Spiritualität detailliert zu beleuchten. Wie  haben sie gebetet? „Ora et labora“ – gehört die Arbeit zwingend zum  Gebet dazu? Wie können wir selbst von einem mechanischen Beten zu  einem inneren Beten gelangen? Jeder der Teilnehmer hatte schon  einmal vom „Jesus-Gebet“ gehört. Aber wie geht man es an? Welche  Wege und Chancen eröffnen sich uns beim Gebet? - Nicht nur zur  Vorbereitung auf die Fastenzeit versucht ein jeder dann und wann, mit  der Realität konfrontiert, sein Inneres neu zu sortieren. Die Spiritualität  der Mönche überspringt die menschliche Realität nicht. „Dort, wo wir  unserer Ohnmacht begegnen, sind wir offen für Gott“, war ein weiterer  
wichtiger Schlüsselsatz. Archimandrit Dr. Thiermeyer gab schließlich auch ganz konkrete Hinweise und praktische Vorschläge, wie man sich einem  bewussten, aufrichtigen Gebet nähern kann. Von den Gottesdiensten, die in diesen Einkehrtagen gemeinsam mit den Kollegiaten gefeiert  wurden, stach die  Vesper am Sonntagabend durch den Versöhnungsritus besonders hervor. Dieser spezielle Ritus möchte zu Beginn der Fastenzeit alle Anwesenden anleiten, sich die eigene Sündhaftigkeit bewusst zu machen und den anderen um Vergebung zu bitten; die persönliche Begegnung der Anwesenden unterstreicht das  Geschehen. Zum ersten Mal im Kirchenjahr erklingen in dieser besonderen Vesper die Osterstichiren, die in ihren Worten, aber auch im eigentümlichen  melodischen Timbre, das Leiden und Sterben Christi, das Geheimnis und die Tragweite des Osterfestes bereits andeuten. Die Tage waren erfüllt von neuen Gedanken, Gebeten, Überlegungen und Begegnungen. Man ging gemeinsam spazieren, man traf sich bei den Mahlzeiten,  man besuchte die wunderbaren Kirchen von Eichstätt. Viele Fragen taten sich auf. Abends, in der Bar Jona, war noch Gelegenheit sich zu treffen und sich  im lockeren Gespräch auszutauschen über das, was den Einzelnen so beschäftigte – und das waren natürlich unter anderem auch die aktuellen Themen,  mit denen sich die Kirche derzeit beschäftigen muss.               Dr. Larissa Kowal-Wolk
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